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Monsieur_Elephant

Oct. 10, 2023

7
Mag ich mich selbst?

Ich glaube, dass sich selbst zu lieben — oder zu hassen, übrigens — eine irrelevante Frage ist. Wir sind die Subjekte unserer Leben, nicht die Objekte. Ein großes Problem unserer Welt liegt darin, dass viele Leute zu viel Zeit mit eitlen Selbstanalysen verbringen. Es gibt natürlich hilfreiche Selbstanalysen: Diejenigen, die uns helfen, uns selbst zu kennen, die uns zur echten Geistigkeit oder zu einer globalen Verbesserung unseres Wesens führen.

Die eitlen Selbstanalysen, von denen ich oben spreche, sind eher Nabelschau. Man will wie oberflächliche Leute aussehen, deren künstliche Images durch die sozialen Netzwerke oder Modemagazine promoviert werden. Man will immer „mehr“ machen: Stärker, Reicher, Schöner, Produktiver, nur um uns selbst etwas zu beweisen, weil wir das Gefühl haben, dass wir in einem Wettbewerb mit der ganzen Welt sind. Man beschäftigt sich mit Haarspalterei, da man richtige Antworten auf schlecht gestellte oder irrelevante Fragen sucht. Aus solchen Sachen mag nichts entsehen, außer Neurosen: Minderwertigkeit- oder Überlegenheitskomplexe, depressive Zustände, von unrealistischen Erwartungen verursachte Frustrationen, usw.

Die Metapher des Schiffes als Metapher des menschlichen Lebens ist so alt wie die Welt, aber sie ist passend, denke ich. Wir sind die Kapitäne unseres eigenen Schiffes. Der Kapitän hat ein Reiseziel, das er erreichen muss. Manchmal besteht dieses nur darin, die Reise zu genießen. Jedenfalls muss er aber nützliche Entscheidungen treffen. Wenn ein Sturm aufzieht, muss er das Schiff schützen. Wenn es abtreibt, muss er den Kurs korrigieren. Aber sich darüber auslassen, ob er die Farbe der Segel oder den Laderaum „mag oder hasst“, ist nutzlos. Solange dass er sich in solchen verschlungenen Gedankenspfaden verirrt, vergisst er sein Reiseziel.

Also, kurze Antwort auf die Frage „mag ich oder hasse ich mich selbst?“: Weder das Eine noch das Andere!

Corrections

Mag ich mich selbst?

Ich glaube, dass die Frage ob man sich selbst zu lieben —t - oder zu hassent, übrigens — eine- irrelevante Frage ist.

Etwas schwierig konstruiert, da "sich selbst zu lieben" keine Frage aufwirft. Sie werfen die Frage zwar im Satz davor auf, aber es hört sich nicht richtig an.

Alternativ näher an ihrem Satzaufbau: Ich glaube, dass sich selbst zu lieben — oder zu hassen, übrigens — ein irrelevantes Thema ist.

Wir sind die Subjekte unserer Leben, nicht die Objekte.

Ein großes Problem unserer Welt liegt darin, dass viele Leute zu viel Zeit mit eitlen Selbstanalysen verbringen.

viele Leute zu viel Zeit -> 2x viel, wenn Sie stilistisch schöner schreiben wollen, ersetzen Sie zumindest eines von beiden.
z.B: ... ,dass ein Großteil der Leute zu viel Zeit mit eitlen Sebstanalysen verbringt.

Es gibt natürlich hilfreiche Selbstanalysen: Diejenigen, die uns helfen, uns selbst zu erkennen, die uns zur echten Geistigkeit oder zu einer globalumfassenden Verbesserung unseres Wesens führen.

"Geistigkeit" ist unscharf, das Wort würden sie evtl. in einem alten Roman finden, heutzutage wird es nicht mehr benutzt. Meinten Sie Spiritualität oder Erleuchtung?
Statt "global" können sie umfassend nutzen. Eine globale Verbesserung wäre eine Verbesserung, die die ganze Welt verbessert. z.B: In den letzten Jahren gab es eine globale Verbesserung der Energieversorgung.

Die eitlen Selbstanalysen, von denen ich oben spreche, sind eher Nabelschau.

Nabelschau ist ein wunderbares Wort!

Man will wie oberflächliche Leute aussehen, deren künstliche Images durch die sozialen Netzwerke oder Modemagazine promovigefördert werden.

Promoviert werden Sie an der Uni ;)

Haben Sie an "promouvoir" aus dem Französischen oder "promote" im Englischen gedacht? Im Deutschen ist das ein falscher Freund. Sie können promovieren (Ihre Dissertation schreiben) und am Ende werden Sie promoviert (bekommen den Doktortitel).

Stattdessen können Sie "fördern", "verbreiten" oder "propagieren" nutzen.

ManWir wiollen immer „mehr“ machwerden: Sstärker, Rreicher, Sschöner, Pproduktiver, nur um uns selbst etwas zu beweisen, weil wir das Gefühl haben, dass wir in einem Wettbewerb mit der ganzen Welt sind.

Nach dem Doppelpunkt geht es klein weiter, weil das Folgende kein vollständiger Satz ist und ein Adjektiv am Anfang steht. Hat es einen bestimmten Grund, dass Sie die Adjektive groß geschrieben haben?

Man beschäftigt sich mit Haarspalterei, da man richtige Antworten auf schlecht gestellte oder irrelevante Fragen sucht.

Aus solchen Sachen mag nichts entstehen, außer Neurosen: Minderwertigkeits- oder Überlegenheitskomplexe, depressive Zustände, von unrealistischen Erwartungen verursachte Frustrationen, usw.

"Aus XY mag nichts entstehen" ist eine sehr altertümliche Art zu schreiben, aber es passt in den Stil und das Thema des Textes. Sie können für eine modernere Version auch "Daraus kann nichts werden, außer..." schreiben.

Die Metapher deas Schiffes als Metapher des menschlichen Lebens ist so alt wie die Welt, aber sies ist passend, denke ich.

Wir sind die Kapitäne unseres eigenen Schiffes.

Der Kapitän hat ein Reiseziel, das er erreichen muss.

Manchmal besteht dieses nur darin, die Reise zu genießen.

Wenn ein Sturm aufzieht, muss er das Schiff schützen.

Wenn es abtreibt, muss er den Kurs korrigieren.

Aber sich darüber auslassen, ob er die Farbe der Segel oder den Laderaum „mag oder hasst“, ist nutzlos.

Solange dasswie er sich in solchen verschlungenen Gedankenspfaden verirrt, vergisst er sein Reiseziel.

Also, kurze Antwort auf die Frage „mag ich oder hasse ich mich selbst?“: Weder das Eine noch das Andere!

Feedback

Sie schreiben praktisch wie ein Muttersprachler, Ihr Deutsch ist prima und Sie verwenden ein breites Vokabular. Machen Sie weiter so! :)

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Monsieur_Elephant

Oct. 17, 2023

7

Vielen Dank für die Korrektur, das ist ganz nett!

Mag ich mich selbst?


This sentence has been marked as perfect!

Ich glaube, dass sich selbst zu lieben — oder zu hassen, übrigens — eine irrelevante Frage ist.


Ich glaube, dass die Frage ob man sich selbst zu lieben —t - oder zu hassent, übrigens — eine- irrelevante Frage ist.

Etwas schwierig konstruiert, da "sich selbst zu lieben" keine Frage aufwirft. Sie werfen die Frage zwar im Satz davor auf, aber es hört sich nicht richtig an. Alternativ näher an ihrem Satzaufbau: Ich glaube, dass sich selbst zu lieben — oder zu hassen, übrigens — ein irrelevantes Thema ist.

Wir sind die Subjekte unserer Leben, nicht die Objekte.


This sentence has been marked as perfect!

Ein großes Problem unserer Welt liegt darin, dass viele Leute zu viel Zeit mit eitlen Selbstanalysen verbringen.


Ein großes Problem unserer Welt liegt darin, dass viele Leute zu viel Zeit mit eitlen Selbstanalysen verbringen.

viele Leute zu viel Zeit -> 2x viel, wenn Sie stilistisch schöner schreiben wollen, ersetzen Sie zumindest eines von beiden. z.B: ... ,dass ein Großteil der Leute zu viel Zeit mit eitlen Sebstanalysen verbringt.

Es gibt natürlich hilfreiche Selbstanalysen: Diejenigen, die uns helfen, uns selbst zu kennen, die uns zur echten Geistigkeit oder zu einer globalen Verbesserung unseres Wesens führen.


Es gibt natürlich hilfreiche Selbstanalysen: Diejenigen, die uns helfen, uns selbst zu erkennen, die uns zur echten Geistigkeit oder zu einer globalumfassenden Verbesserung unseres Wesens führen.

"Geistigkeit" ist unscharf, das Wort würden sie evtl. in einem alten Roman finden, heutzutage wird es nicht mehr benutzt. Meinten Sie Spiritualität oder Erleuchtung? Statt "global" können sie umfassend nutzen. Eine globale Verbesserung wäre eine Verbesserung, die die ganze Welt verbessert. z.B: In den letzten Jahren gab es eine globale Verbesserung der Energieversorgung.

Die eitlen Selbstanalysen, von denen ich oben spreche, sind eher Nabelschau.


Die eitlen Selbstanalysen, von denen ich oben spreche, sind eher Nabelschau.

Nabelschau ist ein wunderbares Wort!

Man will wie oberflächliche Leute aussehen, deren künstliche Images durch die sozialen Netzwerke oder Modemagazine promoviert werden.


Man will wie oberflächliche Leute aussehen, deren künstliche Images durch die sozialen Netzwerke oder Modemagazine promovigefördert werden.

Promoviert werden Sie an der Uni ;) Haben Sie an "promouvoir" aus dem Französischen oder "promote" im Englischen gedacht? Im Deutschen ist das ein falscher Freund. Sie können promovieren (Ihre Dissertation schreiben) und am Ende werden Sie promoviert (bekommen den Doktortitel). Stattdessen können Sie "fördern", "verbreiten" oder "propagieren" nutzen.

Man will immer „mehr“ machen: Stärker, Reicher, Schöner, Produktiver, nur um uns selbst etwas zu beweisen, weil wir das Gefühl haben, dass wir in einem Wettbewerb mit der ganzen Welt sind.


ManWir wiollen immer „mehr“ machwerden: Sstärker, Rreicher, Sschöner, Pproduktiver, nur um uns selbst etwas zu beweisen, weil wir das Gefühl haben, dass wir in einem Wettbewerb mit der ganzen Welt sind.

Nach dem Doppelpunkt geht es klein weiter, weil das Folgende kein vollständiger Satz ist und ein Adjektiv am Anfang steht. Hat es einen bestimmten Grund, dass Sie die Adjektive groß geschrieben haben?

Man beschäftigt sich mit Haarspalterei, da man richtige Antworten auf schlecht gestellte oder irrelevante Fragen sucht.


This sentence has been marked as perfect!

Aus solchen Sachen mag nichts entsehen, außer Neurosen: Minderwertigkeit- oder Überlegenheitskomplexe, depressive Zustände, von unrealistischen Erwartungen verursachte Frustrationen, usw.


Aus solchen Sachen mag nichts entstehen, außer Neurosen: Minderwertigkeits- oder Überlegenheitskomplexe, depressive Zustände, von unrealistischen Erwartungen verursachte Frustrationen, usw.

"Aus XY mag nichts entstehen" ist eine sehr altertümliche Art zu schreiben, aber es passt in den Stil und das Thema des Textes. Sie können für eine modernere Version auch "Daraus kann nichts werden, außer..." schreiben.

Die Metapher des Schiffes als Metapher des menschlichen Lebens ist so alt wie die Welt, aber sie ist passend, denke ich.


Die Metapher deas Schiffes als Metapher des menschlichen Lebens ist so alt wie die Welt, aber sies ist passend, denke ich.

Wir sind die Kapitäne unseres eigenen Schiffes.


This sentence has been marked as perfect!

Der Kapitän hat ein Reiseziel, das er erreichen muss.


This sentence has been marked as perfect!

Manchmal besteht dieses nur darin, die Reise zu genießen.


This sentence has been marked as perfect!

Jedenfalls muss er aber nützliche Entscheidungen treffen.


Wenn ein Sturm aufzieht, muss er das Schiff schützen.


This sentence has been marked as perfect!

Wenn es abtreibt, muss er den Kurs korrigieren.


Wenn es abtreibt, muss er den Kurs korrigieren.

Aber sich darüber auslassen, ob er die Farbe der Segel oder den Laderaum „mag oder hasst“, ist nutzlos.


This sentence has been marked as perfect!

Solange dass er sich in solchen verschlungenen Gedankenspfaden verirrt, vergisst er sein Reiseziel.


Solange dasswie er sich in solchen verschlungenen Gedankenspfaden verirrt, vergisst er sein Reiseziel.

Also, kurze Antwort auf die Frage „mag ich oder hasse ich mich selbst?“: Weder das Eine noch das Andere!


This sentence has been marked as perfect!

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