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dasbrot10

Oct. 12, 2020

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Es gibt kein Zurück (III) (Krimi)

Ich höre die sich nähernden Schritte im Raum. Ich weiß, dass sie nach mir suchen. Ich habe Angst, aber ich lasse nicht zu, dass mein Wille gebrochen wird. Dies schulde ich Jan. Ich schaue noch einmal in den Spiegel, diesmal um mich zu verabschieden, aber jetzt sehe ich nur noch mein eigenes Spiegelbild. Wie nicht anders zu erwarten, nach allem, was ich in dieser Wartezeit erlitten habe, bin ich verschwitzt, zerzaust, mit einer schiefen Krawatte und einem zerknitterten Anzug. Dennoch hat mein Gesicht einen ruhigen Ausdruck, wie der eines Märtyrers, der weiß, dass sein Tod belohnt wird.

- "Es ist schon 16 Uhr. Bist du bereit?" -sagt die Stimme eines Mannes, eines Mitglieds meiner politischen Partei von der anderen Seite der Tür.

- "Ja" - antworte ich. Ich verlasse den Raum, und der Mann ist überrascht, mich so zerzaust zu sehen. Ich bewege mich stetig auf den Ort zu, an dem ich erwartet werde, während er mich in einem Zustand der Verwirrung verfolgt. - "Bist du verrückt geworden? Wie kannst du so rausgehen? Es warten Tausende von Menschen auf dich!"

- "Mein Aussehen wird das Urteil nicht ändern. Das einzige, was zählt, ist, was ich getan habe und was ich von nun an tun werde".

- "Dein Urteil? Wovon redest du denn? Jan, ich bitte dich, geh nach Hause und ruh dich aus. Ich halte es für das Beste, die heutige Pressekonferenz abzusagen."

- "Das Urteil ist unvermeidlich, es ergibt keinen Sinn, es zu vertagen" - sage ich zu ihm, gerade als wir in den Gerichtssaal kommen, wo mein Verfahren zu Ende geführt wird.

Der Mann - bereits verzweifelt - versucht, mich aufzuhalten, aber mein Wunsch, das Richtige zu tun, ist stärker als jedes Hindernis, das sich mir in den Weg stellen könnte. Er, resigniert, zieht ein Handy aus der Tasche und ruft jemanden an, aber das ist mir egal. Ich gehe weiter und betrete schließlich das Gelände, auf dem die Gerechtigkeit siegen wird. Es gibt viele erstaunte Menschen, die mir zusehen, alle schweigend. Es gelingt mir, Johanna in der ersten Reihe zu erkennen. Ich lächle sie an und schließe dann meine Augen, damit ich den Richter gut sehen kann, wenn er mein Urteil verkündet... Das Urteil war genau das, worauf ich gewartet habe, nur sehe ich es jetzt als eine Rettung und nicht als eine Verurteilung. Ich nehme das Mikrofon und beginne zu sprechen.

- "Guten Tag, allerseits. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um ihnen mitzuteilen, dass ich mich schuldig bekenne, die Person, die ich sein wollte, ermordet zu haben. Da es für mich jetzt unmöglich ist, diese Person zu sein, bin ich gezwungen, mein Leben zu überdenken und neue Träume zu suchen, um glücklich zu sein. Aus diesem Grund gebe ich öffentlich bekannt, dass ich von dem Amt, in das ich gewählt wurde, zurücktreten werde."

Niemand spricht, niemand bewegt einen Muskel, außer Johanna. Sie lächelt. Das ermutigt mich, den zweiten Teil meiner Strafe zu verbüßen. Ich spreche wieder, aber diesmal bin ich nur daran interessiert, dass sie zuhört.

- "Der Start in ein neues Leben ist jedoch viel einfacher, wenn ich jemanden an meiner Seite habe. Jemand, der jeden Tag zu etwas Besonderem macht. Jemand, mit dem ich eine Familie gründen kann. Jemand, der mich glücklich macht. Jemanden wie dich, Johanna. Willst du mich heiraten?

Corrections

Es gibt kein Zurück (III) (Krimi)


Ich höre die sich nähernden Schritte im Raum.


Ich weiß, dass sie nach mir suchen.


Ich habe Angst, aber ich lasse nicht zu, dass mein Wille gebrochen wird.


Dies schulde ich Jan. Ich schaue noch einmal in den Spiegel, diesmal um mich zu verabschieden, aber jetzt sehe ich nur noch mein eigenes Spiegelbild.


Wie nicht anders zu erwarten, nach allem, was ich in dieser Wartezeit erlitten habe, bin ich verschwitzt, zerzaust, mit einer schiefen Krawatte und einem zerknitterten Anzug.


Dennoch hat mein Gesicht einen ruhigen Ausdruck, wie der eines Märtyrers, der weiß, dass sein Tod belohnt wird.


- "Es ist schon 16 Uhr.


Bist du bereit?"


-sagt die Stimme eines Mannes, eines Mitglieds meiner politischen Partei von der anderen Seite der Tür.


- "Ja" - antworte ich.


Ich verlasse den Raum, und der Mann ist überrascht, mich so zerzaust zu sehen.


Ich bewege mich stetig auf den Ort zu, an dem ich erwartet werde, während er mich in einem Zustand der Verwirrung verfolgt.


- "Bist du verrückt geworden?


Wie kannst du so rausgehen?


Es warten Tausende von Menschen auf dich!"


- "Mein Aussehen wird das Urteil nicht ändern.


Das einzige, was zählt, ist, was ich getan habe und was ich von nun an tun werde".


- "Dein Urteil?


Wovon redest du denn?


Jan, ich bitte dich, geh nach Hause und ruh dich aus.


Ich halte es für das Beste, die heutige Pressekonferenz abzusagen.


"


- "Das Urteil ist unvermeidlich, es ergibt keinen Sinn, es zu vertagen" - sage ich zu ihm, gerade als wir in den Gerichtssaal kommen, wo mein Verfahren zu Ende geführt wird.


Der Mann - bereits verzweifelt - versucht, mich aufzuhalten, aber mein Wunsch, das Richtige zu tun, ist stärker als jedes Hindernis, das sich mir in den Weg stellen könnte.


Er, resigniert, zieht ein Handy aus der Tasche und ruft jemanden an, aber das ist mir egal.


Ich gehe weiter und betrete schließlich das Gelände, auf dem die Gerechtigkeit siegen wird.


Es gibt viele erstaunte Menschen, die mir zusehen, alle schweigend.


Es gelingt mir, Johanna in der ersten Reihe zu erkennen.


Ich lächle sie an und schließe dann meine Augen, damit ich den Richter gut sehen kann, wenn er mein Urteil verkündet... Das Urteil war genau das, worauf ich gewartet habe, nur sehe ich es jetzt als eine Rettung und nicht als eine Verurteilung.


Ich nehme das Mikrofon und beginne zu sprechen.


- "Guten Tag, allerseits.


Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um ihnen mitzuteilen, dass ich mich schuldig bekenne, die Person, die ich sein wollte, ermordet zu haben.


Da es für mich jetzt unmöglich ist, diese Person zu sein, bin ich gezwungen, mein Leben zu überdenken und neue Träume zu suchen, um glücklich zu sein.


Aus diesem Grund gebe ich öffentlich bekannt, dass ich von dem Amt, in das ich gewählt wurde, zurücktreten werde.


"


Niemand spricht, niemand bewegt einen Muskel, außer Johanna.


Sie lächelt.


Das ermutigt mich, den zweiten Teil meiner Strafe zu verbüßen.


Ich spreche wieder, aber diesmal bin ich nur daran interessiert, dass sie zuhört.


- "Der Start in ein neues Leben ist jedoch viel einfacher, wenn ich jemanden an meiner Seite habe.


Jemand, der jeden Tag zu etwas Besonderem macht.


Jemand, mit dem ich eine Familie gründen kann.


Jemand, der mich glücklich macht.


Jemanden wie dich, Johanna.


Willst du mich heiraten?


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