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thenoester

May 13, 2022

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Rede pt. 1

Jeder Mensch hat eine Linse, durch die er die Welt sieht, und wir alle bekommen diese Linsen bei der Geburt von unseren Eltern und Familien. Unsere Linsen sorgen dafür, dass wir uns wohl fühlen. Sie sagen uns, mit wem wir sprechen, mit wem wir Kontakt aufnehmen, wen wir lieben, wen wir hassen und wie wir denken sollen. Unsere Linsen lassen uns glauben, dass wir alles wissen, sie überzeugen uns, dass wir alles im Kopf haben. Ohne unsere Augen, unsere vorgefassten Meinungen, unsere Paradigmen, wird die Welt schnell zu einem sehr gefährlichen Ort.

Der Schüleraustausch und die großen Herausforderungen im Allgemeinen nehmen unsere Linsen, reißen sie von unseren Augen, brechen sie auseinander und stampfen sie in den Boden.

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dieses Austauschjahr das schwierigste ist, das ich je erlebt habe. An manchen Tagen musste ich einfach die Zähne zusammenbeißen und mich an das Versprechen erinnern, das ich mir im August letzten Jahres selbst gegeben hatte. Dass ich es bis zum Ende durchziehen würde - egal, was passiert. Aber das Hindernis, der Kampf, ist der Weg. Unsere eigene persönliche Metamorphose kann nur durch Herausforderungen erfolgen.

Während meines Austauschjahres habe ich mehrere Paradigmenwechsel erlebt, die meine Perspektive völlig verändert haben. Es waren Veränderungen, die meine ganze Welt auf den Kopf zu stellen schienen, Geheimnisse, die sich mir nur durch den Kampf der bewussten Suche erschlossen.

Die erste Veränderung erlebte ich in den ersten Monaten meines Austauschjahres. Daran erinnere ich mich noch genau. An meinem ersten Schultag hier wurde ich in einen Leistungskurs Chemie an meiner Schule versetzt. Ich hatte in meinem Leben noch nie Chemie gehabt, nicht ein einziges Mal. Ich wusste nicht das Geringste über Wasserstoffatome oder Wassermoleküle. Ich war unglaublich eingeschüchtert von meinen Klassenkameraden, die mit Leichtigkeit die Namen von Molekülen aufzählen konnten, die sie noch nie gesehen hatten, während ich dem Lehrer fast nicht einmal sagen konnte, dass ich auf die Toilette musste.

Aber ich war fest entschlossen, Chemie zu lernen. Ich wusste, dass ich in diesem Fach gut werden würde, wenn es das letzte war, was ich in diesem Jahr tat. Also habe ich hart dafür gearbeitet. Nach der Schule kam ich nach Hause und schaute mir YouTube-Videos (auf Englisch und Deutsch) über organische Chemie an, über die Benennung von Alkanen, über ionische Bindungen, über alles, was meine Klassenkameraden bereits auswendig zu wissen schienen. Ich wollte den ganzen Stoff nicht nur lernen, um meinen Mitschülern zu zeigen, dass ich kein dummer Amerikaner bin, sondern auch, um mir selbst zu überzeugen, dass ich es kann.

Corrections

Rede pt. 1, 1. Teil

Jeder Mensch hat eine Linse, durch die er die Welt sieht, und wir alle bekommen diese Linsen bei der Geburt von unseren Eltern und Familien.

Unsere Linsen sorgen dafür, dass wir uns wohl fühlen.

Sie sagen uns, mit wem wir sprechen, mit wem wir Kontakt aufnehmen, wen wir lieben, wen wir hassen und wie wir denken sollen.

Unsere Linsen lassen uns glauben, dass wir alles wissen, sie überzeugen uns davon, dass wir alles im Kopf haben.

Ohne unsere Augen, unsere vorgefassten Meinungen, unsere Paradigmen, wird die Welt schnell zu einem sehr gefährlichen Ort.

Der Schüleraustausch und die großen Herausforderungen im Allgemeinen nehmen unsere Linsen, reißen sie von unseren Augen, zerbrechen sie auseinander und stampfen sie in den Boden.

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dieses Austauschjahr das schwierigste ist, das ich je erlebt habe.

An manchen Tagen musste ich einfach die Zähne zusammenbeißen und mich an das Versprechen erinnern, das ich mir im August letzten Jahres selbst gegeben hatte.

Dass ich es bis zum Ende durchziehen würde - egal, was passiert.

Aber das Hindernis, der Kampf, ist der Weg.

Unsere eigene persönliche Metamorphose kann nur durch Herausforderungen erfolgen.

Während meines Austauschjahres habe ich mehrere Paradigmenwechsel erlebt, die meine Perspektive völlig verändert haben.

Es waren Veränderungen, die meine ganze Welt auf den Kopf zu stellen schienen, Geheimnisse, die sich mir nur durch den Kampf der bewussten Suche erschlossen.

Die erste Veränderung erlebte ich in den ersten Monaten meines Austauschjahres.

Daran erinnere ich mich noch genau.

An meinem ersten Schultag hier wurde ich in einen Leistungskurs Chemie an meiner Schule versetzgesteckt.

Ich hatte in meinem Leben noch nie Chemie gehabt, nicht ein einziges Mal.

Ich wusste nicht das Geringste über Wasserstoffatome oder Wassermoleküle.

Ich war unglaublich eingeschüchtert von meinen Klassenkameraden, die mit Leichtigkeit die Namen von Molekülen aufzählen konnten, die sie noch nie gesehen hatten, während ich dem Lehrer fast nicht einmal sagen konnte, dass ich auf die Toilette musste.

Aber ich war fest entschlossen, Chemie zu lernen.

Ich wusste, dass ich in diesem Fach gut werden würde, und wenn es das letzte war, was ich in diesem Jahr tat.

Also habe ich hart dafür gearbeitet.

Nach der Schule kam ich nach Hause und schaute mir YouTube-Videos (auf Englisch und Deutsch) über organische Chemie an, über die Benennung von Alkanen, über ionische Bindungen, über alles, was meine Klassenkameraden bereits auswendig zu wissen schienen.

Ich wollte den ganzen Stoff nicht nur lernen, um meinen Mitschülern zu zeigen, dass ich kein dummer Amerikaner bin, sondern auch, um mir selbst zu überzeugweisen, dass ich es kann.

Oder: um mich selbst davon zu überzeugen ...

Feedback

Sehr gutes Deutsch!

thenoester's avatar
thenoester

May 22, 2022

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Vielen Dank!!

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diggn

May 22, 2022

0

Vielen Dank!!

Gern geschehen. :)

Rede pt. 1

Rede pt. 1, 1. Teil

Jeder Mensch hat eine Linse, durch die er die Welt sieht, und wir alle bekommen diese Linsen bei der Geburt von unseren Eltern und Familien.

Unsere Linsen sorgen dafür, dass wir uns wohl fühlen.

Sie sagen uns, mit wem wir sprechen, mit wem wir Kontakt aufnehmen, wen wir lieben, wen wir hassen und wie wir denken sollen.

Unsere Linsen lassen uns glauben, dass wir alles wissen, sie überzeugen uns, dass wir alles im Kopf haben.

Unsere Linsen lassen uns glauben, dass wir alles wissen, sie überzeugen uns davon, dass wir alles im Kopf haben.

Ohne unsere Augen, unsere vorgefassten Meinungen, unsere Paradigmen, wird die Welt schnell zu einem sehr gefährlichen Ort.

Der Schüleraustausch und die großen Herausforderungen im Allgemeinen nehmen unsere Linsen, reißen sie von unseren Augen, brechen sie auseinander und stampfen sie in den Boden.

Der Schüleraustausch und die großen Herausforderungen im Allgemeinen nehmen unsere Linsen, reißen sie von unseren Augen, zerbrechen sie auseinander und stampfen sie in den Boden.

Ich kann mit Sicherheit sagen, dass dieses Austauschjahr das schwierigste ist, das ich je erlebt habe.

An manchen Tagen musste ich einfach die Zähne zusammenbeißen und mich an das Versprechen erinnern, das ich mir im August letzten Jahres selbst gegeben hatte.

Dass ich es bis zum Ende durchziehen würde - egal, was passiert.

Aber das Hindernis, der Kampf, ist der Weg.

Unsere eigene persönliche Metamorphose kann nur durch Herausforderungen erfolgen.

Während meines Austauschjahres habe ich mehrere Paradigmenwechsel erlebt, die meine Perspektive völlig verändert haben.

Es waren Veränderungen, die meine ganze Welt auf den Kopf zu stellen schienen, Geheimnisse, die sich mir nur durch den Kampf der bewussten Suche erschlossen.

Die erste Veränderung erlebte ich in den ersten Monaten meines Austauschjahres.

Daran erinnere ich mich noch genau.

An meinem ersten Schultag hier wurde ich in einen Leistungskurs Chemie an meiner Schule versetzt.

An meinem ersten Schultag hier wurde ich in einen Leistungskurs Chemie an meiner Schule versetzgesteckt.

Ich hatte in meinem Leben noch nie Chemie gehabt, nicht ein einziges Mal.

Ich wusste nicht das Geringste über Wasserstoffatome oder Wassermoleküle.

Ich war unglaublich eingeschüchtert von meinen Klassenkameraden, die mit Leichtigkeit die Namen von Molekülen aufzählen konnten, die sie noch nie gesehen hatten, während ich dem Lehrer fast nicht einmal sagen konnte, dass ich auf die Toilette musste.

Aber ich war fest entschlossen, Chemie zu lernen.

Ich wusste, dass ich in diesem Fach gut werden würde, wenn es das letzte war, was ich in diesem Jahr tat.

Ich wusste, dass ich in diesem Fach gut werden würde, und wenn es das letzte war, was ich in diesem Jahr tat.

Also habe ich hart dafür gearbeitet.

Nach der Schule kam ich nach Hause und schaute mir YouTube-Videos (auf Englisch und Deutsch) über organische Chemie an, über die Benennung von Alkanen, über ionische Bindungen, über alles, was meine Klassenkameraden bereits auswendig zu wissen schienen.

Ich wollte den ganzen Stoff nicht nur lernen, um meinen Mitschülern zu zeigen, dass ich kein dummer Amerikaner bin, sondern auch, um mir selbst zu überzeugen, dass ich es kann.

Ich wollte den ganzen Stoff nicht nur lernen, um meinen Mitschülern zu zeigen, dass ich kein dummer Amerikaner bin, sondern auch, um mir selbst zu überzeugweisen, dass ich es kann.

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